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Satellitenfernsehen

Zu der Zeit, in der es noch keine (künstlichen) Satelliten gab, wurden die Fernsehsignale über größere Strecken per Richtfunk übertragen. Da Richtfunkstationen nicht weiter als 50 km auseinander liegen sollten, mußte es eine große Anzahl für die Ausstrahlung von einem z.B. deutschlandweitem Fernsehprogramm geben.

Für die Übertragung nach Übersee wurde zuerst an ``schwimmende'' Richtfunkstationen gedacht. Dieser Wunschtraum wurde allerdings schnell wieder verworfen und es entstand in den USA 1945 das Projekt ``Stratovision'', bei dem in einer Höhe von ca. 10000 Metern langsam kreisende Flugzeuge flogen und Fernsehsignale in einem Umkreis von 840 km aussandten. 1949 wurde auch dieses Projekt eingestellt.

Im Jahre 1958 wurde von der Sowjetunion der erste Satellit gestartet und schon 10 Jahre später waren Satelliten in genau vorausbestimmten Umlaufbahnen um die Erde eine Selbstverständlichkeit.

1960 wurde der erste Satellit (Echo 1) gestartet, mit dem Fernsehsignale übertragen werden sollten. Dieser Satellit hatte einen Durchmesser von 40 Metern und reflektierte ein auf ihn gerichtetes Fernsehsignal. Diese Art von Satelliten nennt man passive Satelliten. Die Qualität der schwach zurückgestrahlten Signale ließ allerdings sehr zu wünschen übrig.[1]

Entwicklung der Satellitengrößen.

Am 11. Juli 1962 wurde das erste mal ein Fernsehsignal über einen aktiven Satelliten, den Telstar, übertragen. Bei dieser Art der Satellitenübertragung werden die Fernsehsignale von den Fernsehsendern zu einer Sendestation transportiert und dort in einen Mikrowellenstrahl umgewandelt und gebündelt zum Satelliten geschickt. Für die Übermittlung zum und vom Satelliten werden Mikrowellen genutzt, da diese die Ionosphäre durchdringen können und wenig empfindlich gegenüber atmosphärischen Störungen sind. Aufgrund der relativ kurzen Wellenlänge können Mikrowellen besser gebündelt werden, außerdem können durch die hohen Frequenzen sehr viele Informationen kodiert werden. Der Satellit empfängt die Signale, verstärkt sie und schickt sie dann wieder zur Erde. Dabei gibt es unterschiedliche Arten der Ausstrahlung. Der Globalbeam erreicht ca. 40% der Erdoberfläche, mit dem Zonenbeam werden Kontinente oder einzelne Länder ``bestrahlt'' und dann gibt es noch den Spotbeam der kleine Bereiche erreicht.[10]

Der Satellitenempfang.

Auf der Erde wird dieses Signal dann mit einem Parabolspiegel empfangen, verstärkt und zum Satellitenreceiver geleitet, der dann aus dem Satellitensignal den gewünschten Sender filtert und zum Fernseher weiterleitet.

Beim dem Telstar handelte es sich allerdings noch um einen Satelliten, mit dem man nur für eine begrenzte Zeit übertragen konnte, da er sich von der Erde aus gesehen um die Erde herumbewegte. Die neueren Fernsehsatelliten befinden sich auf einer sogenannten geostationären Umlaufbahn, wo sie über einen bestimmten Punkt der Erde festzustehen scheinen (in Wirklichkeit bewegen sie sich nur genauso schnell wie die Erde sich dreht). Hierdurch wird eine kontinuierliche Ausstrahlung von Fernsehsignalen über einen Satelliten möglich.

Zur Zeit wird das Programmangebot über Satellit größer und Satellitenschüsseln werden günstiger. Es läßt sich also absehen, daß die terrestrische Verbreitung ihre vorrangige Position verlieren wird.



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