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Das NTSC-System

 

Das NTSC-System (NTSC=National Television System Comitee = ``Nationaler Fernsehsystem-Ausschuß'' der USA) setzte sich seit Ende 1953 in Nordamerika und in Japan durch. Bei diesem System werden die drei Farbauszüge in der Fernsehkamera mit Hilfe von Filtern und drei Aufnahmeröhren gewonnen und in elektrische Signale , und umgewandelt. Im Farbfernsehgerät steuern die drei Farbauszugsignale , und je einen der drei Elektronenstrahlen einer Farbbildröhre. Diese sind so ausgerichtet, daß ihre Strahlen gemeinsam durch eines der 357 000 Löcher einer Lochmaske (Schattenmaske) auf eine Dreiergruppe von rot, grün und blau aufleuchtenden Phosphorscheibchen fallen. Die Phosphorscheibchen sind so klein, daß sie vom Auge nicht einzeln wahrgenommen werden. Durch additive Mischung der drei Grundfarben entsteht der farbige Bildeindruck.

Das Prinzip einer Farbbildröhre.

Die Elektronenstrahlen werden prinzipiell wie bei einer Schwarz-Weiß-Bildröhre magnetisch abgelenkt, jedoch sind erhebliche Zusatzeinrichtungen erforderlich, damit jeder Strahl nur die zugehörigen Leuchtpunkte trifft (Konvergenzeinstellung). Neuere Farbbildröhren haben deshalb nebeneinanderliegende Elektrodensysteme (In-line-Röhre) und Schattenmasken mit versetzt angeordneten vertikalen Schlitzen (Schlitzmaskenröhre) oder parallel gespannten, senkrechten Metallstreifen (Trinitronröhre). Der Schaltungsaufwand für die Konvergenzeinstellung läßt sich so erheblich vereinfachen.

Eine In-line-Röhre und dessen Schlitzmaske.

Für die Übertragung des Fernsehsignals wird aus den Rot-Grün-Blau-Signalen nach einem der Augenempfindlichkeit entsprechenden Code in einem ``Coder'' ein Helligkeitssignal (Luminanzsignal) gebildet, das mit voller Bandbreite von 5 MHz übertragen wird und am normalen Fernsehempfänger als Schwarz-Weiß-Bild erscheint. Dieses Frequenzband ist jedoch nicht durchgehend vom Fernsehsignal besetzt, sondern zeigt gleichmäßig verteilte Lücken im Abstand der Zeilenfrequenz, in die die Farbinformation (Chrominanzsignal) durch doppelte Modulation des sogenannten Farbhilfsträgers eingeschaltet wird.

Die Übertragung eines Fernsehsignals.

Für das Chrominanzsignal genügt es, zwei Farbdifferenzsignale, und zwar und mit wesentlich geringerer Schärfe (Bandbreite ca. 1 MHz) zu Übertragen, aus denen man im Empfänger durch ``Decodieren'' wieder die Signale und und auch das fehlende grüne Signal gewinnen kann.

Durch geeignete Codierung können die Farbsignale genügend reduziert werden.

Im NTSC-System wird der Farbhilfsträger mit den Komponenten des Farbsignals so moduliert, daß die für das Chrominanzsignal nötige Bandbreite weiter reduziert werden kann. Die Komponenten (sie werden I und Q genannt) werden so gewählt, daß spezielle Eigenschaften des menschlichen Auges, das bei der Wiedergabe mittlerer Details nur zwischen zwei Farben, einem bestimmten Orange und einem bläulichen Cyan, unterscheiden kann, ausgenutzt werden. Das NTSC-System ist empfindlich gegen geringfügige Fehler bei der Übertragung über Kabel- oder Funkwege, die zu Farbtonänderungen führen. Am Empfänger ist deshalb zusätzlich ein Farbstellknopf zum Verändern des Farbtones erforderlich.



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