``DIE DIGITALISIERUNG DES FERNSEHENS IST DER SCHLüSSEL ZU EINER TIEFGREIFENDEN UMGESTALTUNG DER GESAMTEN KOMMUNIKATIONSLANDSCHAFT UND LäßT ERHEBLICHE AUSWIRKUNGEN AUF DIE GESELLSCHAFT ERWARTEN.''
Dieses Zitat aus der Einleitung von [5] läßt einiges an Neuigkeiten erwarten, doch was ist ``Digitales Fernsehen''? Die Digitaltechnik ist bereits in vielen Bereichen, wie z.B. der Produktion und der Signalübertragung, vorgedrungen. Auch für Trickeinrichtungen, Bildmanipulation und qualitätsverlustfreie Aufnahmen und Vervielfältigungen wird bereits Digitaltechnik verwendet. Auch die Technik, mit der sich der Zuschauer zuhause die Ergebnisse dieser Aufnahmen anschaut ist in den neueren Fernsehern ebenfalls schon größtenteils digital. Was zur Zeit noch nicht digital ist, ist die Ausstrahlung, also das Übertagungsverfahren (PAL etc., siehe Farbfernsehen), d.h. der Begriff ``Digitales Fernsehen'', so wie er im Moment gebraucht wird, bedeutet digitale Ausstrahlung von Programmen.
Die digitale Ausstrahlung von Fernsehprogrammen ist nur möglich durch Datenkompression bzw. -reduktion, was landläufig als ``Digitale Kompression'' umschrieben wird. Für diese Datenkompression soll die MPEG2-Norm verwendet werden.(siehe Jörg Kollmann: ``MPEG'' in Digitale Medien I: Kompression, 1995)
Dem Fernsehzuschauer ist die Art der Ausstrahlung allerdings meistens egal, er ist ``technologie-indifferent''. Was den Zuschauer interessiert ist Abwechslung, Programmvielfalt sowie unmittelbaren und möglicherweise sogar individuellen Zugriff auf das Programmangebot.
Durch die digitale Ausstrahlung (und der damit verbundenen ``Digitalen Kompression'') wird sich die Kapazität an Fernsehkanälen auf das sechs bis zehnfache der heute zur Verfügung stehenden Kanäle vergrößern, was allerdings nicht mit einer Vervielfachung an Fernsehsendern gleichzusetzen ist. Es ergeben sich vielmehr folgende Möglichkeiten der Ausnutzung dieser erhöhten Kapazität:
Durch die digitale Kompression werden die Kapazitäten eines Transponders vervielfacht, dadurch fallen die Kosten für Transpondermieten, d.h. das der Zugang zum Markt auch für kleinere Zielgruppen interessant wird.
Insgesamt sieht es so aus, als wenn sich die Fernsehform, so wie man sie heute vorfindet grundsätzlich ändern wird. Den wahrscheinlich größten Teil wird in Zukunft ``PayTV'' einnehmen. PayTV kann man in drei Teile aufteilen:
So könnte Pay per View ablaufen: (1.) Empfang der Programminformationen, (2.) Programmauswahl am Bildschirm, (3.) Anforderung über die Decodereinheit, (4.) Datenübermittlung über das Telefon, (5.) Zuweisung der Berechtigung, (6.) Einflechtung teilnehmerspezifischer Steuerimpulse in das TV-Signal, (7.) Übertragung, (8.) Entschlüsselung.